So wollen die Österreicher heuer ihr Geld anlegen
(kunid) Das Interesse der Österreicher an Sparbuch und Bausparen ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken, geht aus einer aktuellen Studie der Erste Bank hervor. Demgegenüber gibt es einen Trend zu Vorsorgeprodukten und, verursacht durch die höhere Inflation, auch zu Wertpapieren.
Geld gehört veranlagt – so viel steht fest; wie verhält es sich aber aktuell bei den Österreichern?
Die Erste Bank hat dazu gerade ihre vierteljährliche Spar- und Kreditprognose veröffentlicht. Für die Studie hat das Marktforschungsinstitut Integral Interviews geführt, die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren.
Eine Geldanlage planen demnach in den nächsten zwölf Monaten 81 % der Befragten; im Vorquartal waren es 80 % gewesen. Kaum Unterschiede gibt es dabei zwischen den Geschlechtern (Männer: 82 %, Frauen 81 %).
Höheres Haushaltseinkommen bedeutet eine Fokussierung auf die Geldanlage
Während aber 87 % der 14- bis 29-Jährigen planen, Geld anzulegen, sind es bei den Über-50-Jährigen nur 77 %. Deutlich über dem Durchschnitt liegen Höhergebildete (Matura oder Universität; 89 %) und Berufstätige (88 %).
Wenig überraschend planen mit 86 % auch deutlich mehr Menschen mit einem Haushalts-Nettoeinkommen von mehr als 2.000 Euro eine Geldanlage als jene, die unter dieser Einkommensgrenze liegen (73 %).
Deutlicher Trend zu Vorsorgeprodukten
Nach wie vor sind Sparbücher bzw. Sparkarten die beliebteste Anlageform, 57 % der Befragten planen auf diese Art Geld anzulegen (Mehrfachantworten waren möglich). An zweiter Stelle folgt weiterhin Bausparen (38 %). Beide Sparformen verlieren aber im Jahresvergleich einen Prozentpunkt.
Deutlich gestiegen sind andere Anlagen. Lebensversicherungen (34 %, +4 Prozentpunkte) und Pensionsvorsorgen (30 %, +4 Prozentpunkte) profitieren laut Erste Bank von der steigenden Bedeutung des Vorsorgegedankens.
Die weiter steigende Inflationsrate führt aber auch dazu, dass Wertpapiere stärker in den Fokus der Anleger rücken: Der Nettowert aus Fonds, Aktien und Anleihen stieg ebenfalls um vier Prozentpunkte auf 34 %.
Höhe der geplanten Anlage stark gestiegen
Während die durchschnittlich für die folgenden zwölf Monate geplante Anlagesumme vor einem Jahr noch bei 4.800 Euro lag, stieg sie per viertem Quartal 2021 auf rund 5.900 Euro, was einem Zuwachs um 23 % entspricht.
Die meisten Befragten planen, zwischen 2.001 und 10.000 Euro anzulegen. Immerhin 8 % geben an zwischen 10.001 und 50.000 Euro investieren zu wollen, 2 % sogar mehr als 50.000 Euro.
Die geplante durchschnittliche Höhe der Anlagen war aber auch schon höher: Anfang 2018 lag der Wert bei 6.400 Euro, im dritten Quartal 2019 bei 6.000 Euro.
Anschaffungen sollen mit Erspartem finanziert werden
Innerhalb des nächsten Jahres planen 34 % der Befragten eine größere Anschaffung, wie beispielsweise einen Haus- oder Autokauf; das sind um fünf Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr. Den höchsten Wert weisen hier Unter-29-Jährige (43 %) auf.
Finanziert werden sollen diese Anschaffungen vor allem mit eigenen Ersparnissen: Das planen 87 %, 16 % wollen einen Bankkredit oder ein Bauspardarlehen nützen, bei 7 % werde die Finanzierung durch Freunde, Bekannte oder Verwandte erfolgen, so die Studie.
Jene, die eine Finanzierung über Kredit oder Bauspardarlehen planen, wollen durchschnittlich einen Kredit von rund 99.300 Euro aufnehmen (Vorjahr: 107.100 Euro).